Swarovski Manufaktur – das Kristallatelier des 21. Jahrhunderts

Swarovski Manufaktur – das Kristallatelier des 21. Jahrhunderts
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Mit der Swarovski Manufaktur hat Snøhetta eine Kristallwerkstatt für das 21. Jahrhundert geschaffen. Das tageslichtdurchflutete und großzügige Gebäude ist sowohl eine erstklassige Produktionsstätte als auch ein innovatives Kreativzentrum, das Swarovski neue Möglichkeiten bietet.

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Mit der Swarovski Manufaktur wurde eine Kristallwerkstatt geschaffen, die sich für kreative Gestaltprozesse und repräsentatative Zwecke eignet. Die Struktur vereint geschickt Design, Produktentwicklung und Produktion an einem gemeinsamen Ort. Der neue Standort ermöglicht es dem Unternehmen, innovative Wege zu gehen, um kreative, visionäre Prozesse mit produktionstechnischen Anforderungen in Einklang zu bringen. „Die Swarovski Manufaktur setzt einen neuen Standard für gesamtheitliche Fertigungsstätten“, fasst Kjetil Trædal Thorsen, Gründungspartner von Snøhetta, das Konzept zusammen. „Kunden, Designer, Künstler, Forscher, Techniker und die Öffentlichkeit unter einem Dach zu vereinen, wird unser Denken über diese Beziehungen in Zukunft verändern.“

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Swarovski Manufaktur, Produktionsbereich und Galerie, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Blick von Galerie auf Produktionsbereich und Treppe, Foto: David Schreyer
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Ein Spiel des Lichts

Die Swarovski Manufaktur soll innovative Kooperationen, erfinderischen Austausch und eine schnelle Umsetzung von Ideen ermöglichen. Der Entwurf konzentriert sich in erster Linie darauf, einen ansprechenden und inspirierenden Raum zu schaffen, der die Kreativität fördert, und nicht auf die physischen Produktionsprozesse, die ein zentraler Bestandteil der Manufaktur sind. Ein Hauptaugenmerk der Architekten lag auf der Einbindung von Tageslicht, welche das Kristall zum Funkeln bringt.

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„Wir haben versucht, die physikalischen Eigenschaften von Kristallen in unserer Gebäudegeometrie nicht zu interpretieren“, erklärt Patrick Lüth, Geschäftsführer von Snøhettas Studio in Innsbruck. „Stattdessen haben wir versucht zu verstehen, was Kristall so besonders und attraktiv macht, und diese Eigenschaften zu nutzen, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen. Der Raum verfügt über eine unglaubliche Tageslichtdurchdringung, die unserer Meinung nach im Kontext einer typischen Produktionsstätte ihresgleichen sucht. Kristalle werden erst durch Licht zum Leben erweckt, daher ist für uns die intensive Präsenz des Tageslichts der wichtigste ästhetische Aspekt des Gebäudes.“

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Swarovski Manufaktur, Produktionsbereich, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Produktionsbereich, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Blick aus der Ausstellung in den Produktionsbereich, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Produktionsbereich, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Zugang Produktionsbereich, Foto: David Schreyer
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Innovative Deckenkonstruktion

Durch Öffnungen im Dach gelangt Tageslicht in das großzügige Gebäude. Diese spezielle Deckenkonstruktion umfasst 135 Öffnungen, die mit einer schützenden Solarbeschichtung versehen sind, die das Tageslicht sanft in das Gebäude eindringen lässt. Die freitragende weiße Stahldecke besteht aus einem sich wiederholenden 6×3-Meter-Muster mit einem leicht schiefen Raster. In die Deckenkonstruktion integriert ist die benötigte Haustechnik. Perforierte Akustikplatten an der Decke sorgen für einen angenehmen Geräuschpegel, der es den Menschen ermöglicht, sich trotz der Geräuschkulisse der Produktionsanlagen und Maschinen in normaler Lautstärke zu unterhalten.

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Swarovski Manufaktur, Arbeitsplätze, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Ausstellungsflächen im OG, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Ausstellungsbereich und Konferenzräume, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Kunden im Ausstellungsbereich, Foto: David Schreyer
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Ein flexibler Raum

Die helle und einladende Atmosphäre des Gebäudeinneren wird durch die Materialwahl unterstrichen. Die Wände sind weiß gestrichen, helle Birkenholzpaneele bedecken den Boden und die skulpturale Plattform im zweiten Obergeschoss. Von dort bietet sich ein Überblick über die großzügigen Flächen des Erdgeschosses. Besonders hervorgehoben wird die helle Atmosphäre, wenn der Besucher die Manufaktur über eine Brücke vom Campus 311 kommend betritt, einem neuen Bürostandort in einem alten Fabrikgebäude, dessen Innenraum von einer dunklen Farbpalette dominiert wird. So akzentuiert der Wechsel von einem Gebäude zum anderen die lebendige Atmosphäre des Raumes.

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Eine große Freitreppe, die auch als Treffpunkt und Arena dient, erschließt das Erdgeschoss von der statisch von der Decke abgehängten Holzplattform. In diesen skulpturalen und galerieartigen Struktur sind Büros, Showrooms und Präsentationsräume untergebracht. Diese Räume sind von Glaswänden umschlossen und das Interieur wird von Materialien wie Eiche, Messing, Buntglas und verschiedenen Textilien dominiert. Im Erdgeschoss dient das Café auch als Treffpunkt und sozialer Raum. Das Design verbindet das skulpturale Obergeschoss optisch mit dem Erdgeschoss.

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Swarovski Manufaktur, Caféteria, Foto: David Schreyer
Swarovski Manufaktur, Mitarbeiter in Caféteria, Foto: David Schreyer
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Kompletter Herstellungsprozess im Kleinen

In der Manufaktur wird der gesamte Herstellungsprozess des Swarovski-Kristalls im Kleinen nachgebildet: Hier befinden sich alle Maschinen, die notwendig sind, um in kürzester Zeit Prototypen oder kleine Kristallserien herzustellen. Sollten sich technische Standards oder Spezifikationen ändern, bietet die Flexibilität genügend Platz, um die Produktion an die neuesten technologischen Anforderungen anzupassen.

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In der gesamten Anlage bietet ein Doppelboden Flexibilität und Platz für notwendige technische Geräte und Kabel. Darüber hinaus ermöglicht ein „Kronleuchterloch“ – eine offene Fläche, die vom Erdgeschoss bis ins Untergeschoss reicht – Prototypen mit einer Höhe von bis zu 14 Metern vor Ort zu montieren und zu testen.

Die neue Fabrik setzt nicht nur einen neuen Standard für die Zukunft des kreativen Arbeitens, sondern auch für Nachhaltigkeit; Das Gebäude erfüllt die Kriterien der LEED Zertifizierung in Gold (Leadership in Energy and Environmental Design).

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Ort: Swarovskistraße 30, 6112 Wattens, Österreich
Fertigstellung: 2018
Grundstücksfläche: 5.505 Quadratmeter
Bebaute Fläche: 3.587 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche: 7.546 Quadratmeter
Auftraggeber: D. Swarovski KG

Architektur: Snøhetta
Innenarchitektur: Snøhetta; Carla Rumler, Cultural Director Swarovski